Kooperative Datenkultur

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Unified Engineering überholt „best-in-class“

Kooperative Datenkultur

Das nächste Level der Digitalisierung

Die weltgrößte Industriemesse musste dieses Jahr vor Ort in Hannover zwar ausfallen, doch ihr Motto, unter dem auch der digitale „Ersatz“ der Schau im Juli stand, war mächtig wie nie. Die „Industrielle Transformation“ bezeichnet nicht nur eine Phase, in der sich viele traditionelle Industrieunternehmen derzeit wiederfinden, sondern einen strategischen Imperativ. Firmen und Organisationen, die sich nicht transformieren, sehen am Horizont bereits ihre Nachfolger anrücken.

Mit bemerkenswerter Offenheit beschrieb VW-Vorstandschef Herbert Diess zum  Jahresbeginn die Macht der neuen industriellen Revolution. Die Erfolge der Vergangenheit, die große Modellpalette, alle bisherigen Errungenschaften seines Unternehmens reichten nicht aus, um diese digital getriebene Revolution zu überleben, so Diess. Nachdruck bekam seine aufrüttelnde Rede nur wenige Tage später. Ende Januar 2020 überstieg der Börsenwert von Newcomer Tesla erst-mals den des traditionsreichen deutschen Autokonzerns.

Vom Bild zur Logik

Das Engineering erlebt den transformativen, mitunter disruptiven Charakter der Digitalisierung schon längst. Sogar der Digitalisierungsbegriff selbst blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Als digital galt Engineering in den frühen Siebzigerjahren bereits, wenn Anwender einige Berechnungen mit Computern durchführen konnten. Doch erst die Vektorgrafik entfesselte die beschränkten grafischen Möglichkeiten und ermöglichte den Siegeszug der CADSysteme – das Zeichenbrett war Geschichte. Wenig später bildeten Blöcke und Attribute erstmals so etwas wie Objekte im Bild ab. Mit dem System RUPLAN – seit 1997 im AUCOTEC-Portfolio – erschien in den frühen Achtzigerjahren das weltweit erste E-CAD-System, das der visuellen Darstellung eine zusätzliche logische und funktionale Ebene verlieh. Einfache Verbindungslinien ließen sich nun mit einer Bedeutung “aufladen“ und ermöglichten mit einem Mal die automatische Erstellung komplexer Verdrahtungslisten und Klemmenpläne.

Von der Logik zur Analytik

In den darauffolgenden Entwicklungsstufen emanzipierte AUCOTEC das digitale Datenmodell einer Anlage immer weiter von ihrem grafischen Abbild. Seit den 2000er Jahren steht die kooperative Plattform Engineering Base (EB) für ein komplett eigenständiges Datenmodell. Künstliche Intelligenz, die das Engineering basierend auf den vorliegenden Datenmassen unterstützen wird, ist der nächste konsequente Schritt und wird das digitale Engineering ein weiteres Mal neu definieren. AUCOTEC forscht derzeit intensiv an der praktischen Umsetzung.

Was Digitalisierung inzwischen bedeutet

Entsprechend sind auch die Bewertungskriterien für Engineering-Systeme fortwährend im Wandel. Die Vorteile eines Datenmodells, das von einer ersten Simulation verschiedener Anlagenszenarien bis hinunter zur Information, an welcher Klemmenseite eine konkrete Kabelader angeschlossen ist, die ganze Logik einer Anlage abbildet, liegen auf der Hand. Inzwischen gilt das Best-in-ClassDogma bei der Auswahl des passenden Engineering-(Teil-)Systems als überholt. Gefragt ist stattdessen das vollständigste Datenmodell als so genannte „Central Engineering Database“, auf der echtes „Unified Engineering“ stattfinden kann. AUCOTECs EB bedient diesen Markt nicht nur, es hat ihn begründet, und damit auch den heutigen Unternehmens-Erfolg.

Der Kooperation gehört die Zukunft

Die Transformation des Engineerings hin zu einer kooperativen Zukunft erfordert ein neues digitales Selbstverständnis – konkret: mehr Offenheit im Austausch digitaler Modelle, und das weit über die Entwicklungsphase hinaus bis zum Maintenance-verantwortlichen Subunternehmer. Diesem Leitbild wird AUCOTEC mit EB gerecht. Die Engineering-Plattform bietet Herstellern, Lieferanten und Anlagenbetreibern eine gemeinsame Handlungsbasis. Wie eng die beteiligten Akteure auf dem System letztendlich zusammenarbeiten, können sie frei definieren. Ein erfolgskritischer Faktor ist die Datendisziplin der Projektverantwortlichen, ein weiterer ist die Frage nach dem geistigen Eigentum an Teilen oder der Gesamtheit des Kooperationsprojektes.

Eine neue digitale Offenheit

Naturgemäß hat der Betreiber einer Anlage das höchste Interesse an einem as-builtgepflegten digitalen Zwilling. Er profitiert nicht nur in der Investitionsphase, sondern auch im laufenden Betrieb von einem Datenmodell, das möglichst vollständig mit der realen Anlage übereinstimmt. Insofern liegt es in erster Linie an den Betreibern, ihre digitalen Bedarfe gegenüber Kooperationspartnern und Auftragnehmern zum Ausdruck zu bringen und sie mit Nachdruck auf dem Weg zu einer neuen, offeneren Datenkultur zu begleiten.

Auch in diesem Kontext hat AUCOTEC die notwendige Transformation vollzogen und begleitet Kunden und Anwender nicht nur als Softwarelieferant, sondern auch als erster Ansprechpartner in allen Engineeringrelevanten Digitalisierungsfragen. Gerne vertiefen wir den Austausch über Ihre konkreten Anforderungen auch jenseits aller Software-Features und laden Sie herzlich zum persönlichen Gespräch mit AUCOTEC ein. Ob digital oder direkt, wie und wo immer Sie möchten!

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