Johannes Frenck leitet und managt komplexe Projekte samt Teams zur Implementierung von AUCOTECs Plattform Engineering Base (EB) bei Großkunden. Zudem ist der studierte Maschinenbauer zuständig für die Standardisierung der Projektmanagement-Methoden. Seit über 25 Jahren sammelt er Erfahrungen in diesem Bereich, seit 2013 kommen sie AUCOTECs Kunden zugute. Das freut nicht nur die Kunden, sondern auch Frenck selbst, der den direkten Kontakt besonders schätzt.
Was ist Projektmanagement und was macht es aus?
Dabei geht’s ums Führen, Organisieren und Koordinieren eines Projekts, um durchdacht, strukturiert und vor allem kontrollierbar ans Ziel zu kommen. Es gibt ein ganz passendes Bild für uns Projektmanager: Wir jonglieren quasi mit den drei Bällen Zeit, Kosten und Qualität.
Projekte bei AUCOTEC sind neben der Implementierung von EB in eine komplexe System- und IT-Landschaft z.B. auch die Migration von Bestandsdaten einer Anlage. Dabei ist immer der Druck hoch, Zeit- und Kostenpläne einzuhalten, natürlich bei höchster Qualität. Deshalb lassen wir unsere Kunden, die in der Regel das Gesamtprojekt bei sich verantworten, nicht alleine, unterstützen sie bei der Projektumsetzung und beraten bei der Software-Einführung. Wir lehnen uns dabei an die Methode des Project Management Institute (PMI) aus den USA an, das über 50 Jahre Erfahrung hat.
Was hat sich in den letzten Jahren getan?
Aufgrund von Globalisierung und gestiegenem Wettbewerb unter den Maschinen- und Anlagenbauern ist die Notwendigkeit für methodisches, professionelles Projektmanagement deutlich gestiegen. Das gilt natürlich umso mehr, je komplexer die Projekte sind. Da große, komplexe Implementierungs-Projekte in einem einzelnen Unternehmen nicht allzu oft vorkommen, fehlt meist die Erfahrung, und die können wir bieten. Unser Team unterstützt auch, wenn es um den Einsatz verschiedener Methoden geht.
Gab es weitere Veränderungen?
Das traditionelle Projektmanagement bildet hauptsächlich die Anforderungen des Top-Managements, also der Entscheider und Stakeholder ab. Viele Projekte enthalten heute aber einen hohen Customizing-Anteil und damit Entwicklungsaufwand. Außerdem ändern sich während eines Projekts oft noch Umfang und Anforderungen, also gibt es Anpassungsbedarf. Hierfür nutzt man meist agiles Projektmanagement, um den Teammitgliedern den optimalen Rahmen für den Leistungsumfang zu geben. Wir kombinieren beides mit dem sogenannten hybriden Vorgehen einer neueren Methode. Meine Aufgabe ist es dann auch, eine reibungslose Verbindung zwischen beiden Ebenen zu gewährleisten.
Was ist Kunden beim Projektmanagement am wichtigsten?
Die Schwerpunkte sind sicher individuell, aber zunächst natürlich, dass alle Ziele erfüllt werden. Das Projekt ist erfolgreich, wenn EB seine Nutzer in die Lage versetzt, ihre Prozesse und Workflows nachhaltig zu optimieren. Dafür brauchen sie einen verlässlichen Partner beim Systemhersteller, also uns, der gleichzeitig auch die Anwenderinteressen in ihrem Unternehmen vertritt.
Wichtig ist aber auch, dass es einen zentralen Ansprechpartner gibt, der das Projekt vom Kick-off bis zum Go-live voranbringt und sich um Themen wie Ressourcen, Termine und kontinuierliche Kommunikation kümmert. Denn sonst scheitern Projekte allzu häufig gerade an der fehlenden oder unzureichenden Kommunikation und Transparenz. Dabei ist die soziale Komponente ein wesentlicher Faktor. Umfassende Änderungs-Projekte brauchen ein gutes Klima und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten!
Was war Dein spannendstes Projekt?
Da fällt die Entscheidung schwer. Wir haben mittlerweile schon so unterschiedliche Kundenprojekte gemanagt, national wie international. Das ist jedes Mal aufs Neue spannend, weil die Herangehensweisen immer individuell sind. Ein interessantes Beispiel ist ein bekannter, sehr kreativer Kompressoren-Hersteller. Bei EBs Einführung dort ging es zunächst um die Anlagen-Auslegung von der Planung bis zur Leitsystem-Konfiguration. Das ist möglich, weil EB den kompletten ‚digitalen Zwilling‘ der Kundenanlage erfasst. So können auch die Steuerungsdaten direkt an das Predictive-Maintenance-System weitergegeben werden. Das allein war schon spannend. Dank EBs flexibler Architektur und einer agilen Implementierung haben wir noch eine weitere Herausforderung gemeistert: Der Kunde kann heute Anlageninformationen, bis hin zur Vernetzungslogik, mit einer mobilen App vor Ort erfassen und für das Engineering zur Optimierung dieser Anlagen unmittelbar in EB einspielen.
Es gibt noch eine Reihe weiterer erfolgreicher, wegweisender Projekte, die ich begleiten durfte. Charakteristisch für die umfangreichsten davon ist, dass unterschiedliche Disziplinen und Bereiche betroffen waren. Bei solch einer Komplexität ist Projektmanagement unabdingbar. Und da eigentlich das spannendste Projekt immer das ist, das vor einem liegt, freut sich unser Team schon auf die nächste Herausforderung!