Schon lange vor den Homeoffice-geprägten Zeiten der Covid-Pandemie war konsistente Kooperation, besonders in komplexen Projekten mit in- und externen Fachleuten verschiedener Disziplinen, eine Herausforderung. Selbst bei kleinen Änderungen war und ist der Datenaustausch ein Hemmschuh, der Workflows verkompliziert und verzögert. Nach wie vor ist die Vergabe von Engineering-Aufgaben an externe Ingenieurbüros üblich. Doch damit liegen die Originaldaten nicht beim Anlagenbetreiber. Er erhält die Ergebnisse zum Teil nur auf Papier, oft als PDF.
Zentrale Daten dezentral bearbeiten
Die Corona-Krise hat es nun dramatisch verdeutlicht: Das dezentrale Arbeiten auf einer zentralen Datenbasis ist wichtiger denn je. AUCOTECs kooperative Plattform Engineering Base (EB) mit ihrer objektorientierten, datenzentrierten Arbeitsweise ist ein essenzieller Teil der Lösung, der Anlagenbetreibern zudem die Hoheit über ihre Daten zurückgibt, doch optimale Effektivität erfordert zudem eine passende Infrastruktur.
Wollen Betreiber, Zulieferer und global verteilte Engineering-Disziplinen – wie es die Workflow- und Wartungs-Effizienz gebietet – über stets aktuelle, parallel bearbeitbare Daten verfügen, ist ein sogenannter Terminalserver-Zugang erforderlich. Er erlaubt, mit entsprechenden Rechten, den Remote-Zugriff auch von extern auf eine Datenbank.
So geht’s
„Praktisch sieht das so aus:“, erklärt Olaf Timm, als Teamleiter bei AUCOTEC verantwortlich für den Bereich Infrastructure. „Man braucht einen Rechner, einen Webzugang, muss EB kennen und entsprechende Nutzungsrechte haben. Außerdem sind über die IT-Abteilung Zugangsrechte zum Terminalserver desjenigen nötig, der die Datenhoheit hat, im Idealfall der Betreiber. Eine 2-Faktor-Authentifizierung wird hier immer mehr zum Standard. Zudem sollte die Webanbindung des Users einigermaßen performant sein.“
Kein Patentrezept
Es gibt dabei allerdings einige Randbedingungen. „Deshalb haben wir kein Patentrezept, aber wir können die Gegebenheiten analysieren und Hilfestellung geben“, sagt Timm. Eine wichtige Rolle spielt in jedem Fall die Bandbreite und Latenz der Anbindung. Zudem ist laut dem IT-Profi die Rolle des Users wichtig. Es werde zwischen ‚Designern‘, ‚Power Usern‘ oder ‚Knowledge Workern‘ unterschieden. Auch andere Applikationen die im Hintergrund laufen, beeinflussen den Ressourcen-Verbrauch. „Und schließlich ist nicht zu vergessen, dass im Homeoffice ‚Homeschooling und Filme streamen‘ entscheidenden Einfluss haben können“, ergänzt Timm mit wissendem Lächeln.
Performanz mit Brief und Siegel
Fest steht dagegen, dass auf Terminalserver-Seite Citrix eine gute Lösung ist. Im Dezember 2019 wurde Engineering Base von Citrix geprüft und seine Kompatibilität als verlässlich zertifiziert. Dazu der IT-Experte, der schon zahllose Infrastruktur-Analysen und Installationsprojekte bei Kunden durchgeführt hat: „Nach unserer Erfahrung liefert Citrix die performanteste Anbindung. Wir selbst nutzen ebenfalls diese Lösung, z. B. für Schulungs- und Testumgebungen unseres Professional-Services-Teams, in einigen Fällen aber auch, um Kundenprojekte direkt zu unterstützen. Die Lösung ist zudem verhältnismäßig leicht erweiter- und konfigurierbar.“ Das Citrix-Protokoll passt sich zudem den Internetgegebenheiten an. Bei Qualitätsschwankungen im Netz reduziert sich beispielsweise die Grafik, um optimale Arbeitsbedingungen aufrechtzuerhalten.
„Ruckelfrei“ bis Brasilien
Laut Timm sei auch der Remote-Desktop-Zugriff eine machbare Variante, es komme aber auf den Zweck an. Bei einer Remotesitzung wird dem Anwender ein „externer“ Desktop samt kompletter Oberfläche angezeigt, Citrix bietet die Möglichkeit, mit Doppelklick auf ein Icon direkt EB zu starten, ohne fremde Desktop-Umgebung. Man spricht hier von einer veröffentlichten Anwendung (published application).
Die Zusammenarbeit der Engineering-Fachleute eines AUCOTEC-Kunden aus Süddeutschland mit ihren Kollegen in Brasilien verlief über Citrix gleich im ersten Anlauf völlig ohne ‚Ruckler‘ und war leicht einzurichten. „Für die vorangegangene Testumgebung zu einer anderen Lösung musste einiges zurechtgebogen werden, das hätte später deutlich mehr Aufwand und damit Mannstunden bedeutet“, berichtet Olaf Timm. Sein Fazit: „Citrix bietet eine sehr performante, gut skalierbare Basis. So können unsere Anwender jederzeit von überall mit stets aktuellen Daten Engineering as usual betreiben – auch, bei passenden Gegebenheiten, aus dem Homeoffice.“